Klimawandel, Migration, Armut und Hunger, Terrorismus, Wirtschafts- und Finanzkrisen – was diese Probleme eint, ist die Tatsache, dass sie in einer interdependenter werdenden Welt immer schlechter von einzelnen Staaten effektiv bearbeitet werden können. Staatliche Grenzen sind durchlässiger geworden, zugleich gibt es eine unübersichtliche Zahl an sub- und nicht-staatlichen Akteuren, die in die Bearbeitung der genannten globalen Probleme einbezogen werden müssen.
Häufig wird jedoch die notwendige Kooperation auf globaler Ebene von engstirnigen nationalstaatlichen Interessen und einer bisweilen fehlgeleiteten Marktlogik behindert. Zugleich scheinen die Vereinten Nationen und das internationale Institutionengefüge der Bearbeitung der komplexen Aufgaben nicht mehr gewachsen zu sein. Dies gilt nicht zuletzt, weil sich einzelne Staaten und Akteure das Recht herausnehmen, sich über internationale Regeln und Absprachen zu stellen. Wie genau funktioniert globale Politik also heute? Und wie können effektive Ansätze zur Bekämpfung globaler Probleme aussehen? Diesen und anderen Fragen widmen wir uns in unseren Angeboten im Themenbereich „globale Zusammenhänge.“
Kaum ein politisches Projekt wird weltweit so sehr beobachtet und häufig auch bewundert wie die Einigung Europas. Bei den Europäerinnen und Europäern selbst ist jedoch wenig Begeisterung zu spüren. Die Probleme scheinen manchmal übermächtig und über die Frage, welche Richtung die Europäische Union (EU) in Zukunft einschlagen sollte, gehen die Vorstellungen weit auseinander. Weitgehend unstrittig ist hingegen, dass die EU die Lebenswelt in den Mitgliedsstaaten immer stärker beeinflusst, und dass ein immer größerer Teil der für die europäischen Bürgerinnen und Bürger relevanten Regelungen in Brüssel oder Straßburg beschlossen wird.
Umso problematischer ist die Tatsache, dass viele Europäer/innen den Eindruck haben, dass ihre Perspektiven, Wünsche und Nöte in der europäischen Politik keine Rolle spielen. Die EU und ihre Institutionen scheinen für viele Menschen sehr weit weg und die Möglichkeiten der Beteiligung an politischen Entscheidungen nicht greifbar. So verwundert es nicht, dass insbesondere junge Menschen die Vorteile der europäischen Einigung zwar selbstverständlich hinnehmen – z.B. den Euro und die offenen Grenzen – sich aber meist abwenden, wenn es darum geht, sich näher mit den Zukunftsfragen der Europäischen Union oder der Funktionsweise ihrer Institutionen zu beschäftigen.
Vor diesem Hintergrund stehen im Themenbereich Europa folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie kann man die Idee Europas und der Europäischen Union so vermitteln, dass die Menschen angesprochen und zur Partizipation motiviert werden? Wie können die Bürgerinnen und Bürger, ihre Kritik und ihre Wünsche und Vorstellungen in die Gestaltung Europas einbezogen werden, und welche Antworten sollte Europa im Hinblick auf die vielen Herausforderungen im Inneren und im Äußeren geben?
Wie ist der immer wieder aufkeimende Widerstand gegen den Neubau einer Moschee zu erklären? Wie können die Rechte von Minderheiten effektiv geschützt werden? Kann und sollte die Gentrifizierung eines angesagten Kiezes aufgehalten werden? Wie kann die Energiewende umgesetzt werden, ohne die betroffenen Bürger/innen vor den Kopf zu stoßen? Wie können Jugendliche stärker an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden? Und wie organisiert man eigentlich einen Wahlkampf?
Die Fragen, die unter dem Themenbereich Demokratie und Gesellschaft bearbeitet werden, sind so bunt wie die Gesellschaft selbst – sie alle haben jedoch gemein, dass es hier um relevante Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene geht. Dabei möchten wir für die Vielschichtigkeit gesellschaftlicher Konflikte sensibilisieren, um anschließend mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.
Von den ca. 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind vor Krieg, Verfolgung, Hunger oder Umweltzerstörung, schafft nur ein kleiner Teil den beschwerlichen Weg nach Europa bzw. Deutschland. Und doch kamen allein im Jahr 2015 über eine Million Geflüchtete nach Deutschland. Entsprechend hat über längere Zeit kein Thema die gesellschaftlichen Debatten stärker dominiert – und die Politik wie Verwaltung, aber auch die Aufnahmegesellschaften insgesamt vor große Herausforderungen gestellt.
Während sich zwischen den Mitgliedstaaten der EU tiefe Gräben auftun über die Frage, wie ein effektives und faires System für die Verteilung der Geflüchteten aussehen könnte, geht es in Deutschland in erster Linie darum, ob und wie die Aufnahme und Integration der Geflüchteten bewerkstelligt werden kann. Das Spannungsverhältnis zwischen großer Hilfsbereitschaft und strikter Ablehnung durchzieht dabei sämtliche Aspekte des Themenbereichs und spiegelt sich auch in den politischen Meinungen wider.
Wir beschäftigen uns seit Jahren mit allen genannten Aspekten dieses großen Themenbereichs. Entsprechend bildet der Bereich „Flucht und Integration“ ab, welche Veranstaltungsformate und Themenschwerpunkte wir im Laufe der Jahre dazu entwickelt haben. Im Rahmen unserer Arbeit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, Verständnis zu schaffen und Wege zu finden, die Herausforderungen zu meistern.
Syrien, Irak, Ukraine, Afghanistan, Israel/Palästina – die Liste der aktuellen Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen ist lang und ließe sich problemlos fortsetzen. Der internationalen Gemeinschaft fällt es immer schwerer, sinnvolle Antworten zu finden, auch weil die entscheidenden Akteure häufig nicht an einem Strang ziehen. Versuche zur Schlichtung oder Befriedung schlagen fehl, während weiterhin Menschen getötet, verletzt oder zur Flucht gezwungen werden. Dabei werden die klassischen zwischenstaatlichen Kriege und Konflikte seltener. Stattdessen bestimmen unübersichtliche innerstaatliche Konflikte zurzeit die internationale Agenda. Gleichzeitig werden die Debatten über Konfliktursachen komplexer, der Blick richtet sich immer mehr auf die konfliktverursachenden und -verschärfenden Folgen von globalen Problemen wie Armut, Klimawandel und Migration. Auch die globale Wirtschaft und ihr unersättlicher Ressourcenhunger spielen hier eine Rolle.
In unseren Angeboten im Themenbereich Frieden und Konflikt geht es uns darum, die Triebkräfte und Mechanismen zwischen- und innerstaatlicher Konflikte zu verstehen. Darüber hinaus untersuchen wir Optionen für die Prävention und Beilegung von Konflikten. Wir bieten einen Einstieg in die Suche nach Lösungsansätzen und ermöglichen die Überprüfung relevanter Theorien und Konzepte aus der Friedens- und Konfliktforschung.
Wenn die Politik die Regeln der Wirtschaft ändert, beeinflusst sie direkt den Alltag der Menschen. Dann geht es um das richtige Maß von Steuern und Abgaben einerseits und staatlichen Ausgaben andererseits, um milliardenschwere Bankenrettungen oder Schuldenabbau, um neue Regeln für die Weltwirtschaft, um Handelshemmnisse und Subventionen. Doch trotz der großen Bedeutung dieser Themen sind nur wenige in der Lage, ökonomische Prozesse und die Rolle des Staates darin wirklich zu begreifen. Wir bringen mit unseren bewährten interaktiven Methoden Licht ins Dunkel!
Einen besonderen Fokus legen wir auch auf das Thema Energie, und hier speziell auf die Energiewende, also der Ablösung der fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energieträger. Angesichts des Klimawandels und dem Ende des Ölzeitalters kommt diesem Projekt eine entscheidende Bedeutung zu. Mit unseren Planspielen und anderen interaktiven Methoden beleuchten wir die politischen Debatten und Interessengegensätze in diesem Politikbereich, erklären die Zusammenhänge und vermitteln Fakten rund um Energiewende und Energiewirtschaft.
„Soft Skills“ heißen die hier im Mittelpunkt stehenden Fähigkeiten im Englischen – im Kern geht es darum, Schlüsselkompetenzen zu erlernen und zu trainieren, die im Beruf und im Privatleben von großer Bedeutung sind. Dazu gehören Kommunikations- und Verhandlungskompetenz, d.h. Argumente zu erarbeiten, sie zu vertreten, sich gegen Widerstände zu behaupten oder die eigenen Argumente auf der Basis der Reaktion der Gesprächpartner/innen anzupassen. Auch die Kunst des erfolgreichen und sachorientierten Verhandelns gehört in dieses Themenfeld.
Mindestens ebenso wichtig ist die Fähigkeit zur Empathie, d.h. die Fähigkeit, sich in unterschiedliche wissenschaftliche, politische, kulturelle und lebensweltliche Positionen hineinversetzen und die eigene Position relativieren zu können. Von zentraler Bedeutung ist auch eine ausgeprägte Entscheidungs- und Handlungskompetenz, d.h. die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen in Krisensituationen, die von großer Unsicherheit und starkem emotionalem Druck sowie Zeitdruck gekennzeichnet sind. Auch wird heutzutage von den meisten Arbeitgeber/innen vorausgesetzt, effektiv in einem Team zusammenarbeiten zu können. Unsere Angebote bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, diese und weitere Schlüsselkompetenzen in einem geschützten Rahmen zu trainieren.
Das thematische Spektrum unserer Arbeit ist so breit gefächert wie die Gesellschaft, in der wir leben, und so passen nicht alle Themen unter die genannten Überschriften. Sie nehmen somit eine Art Sonderstatus ein, selbst wenn sie gar nicht so besonders sind bzw. sein wollen. In dieser Rubrik finden sich entsprechend alle Themen, die uns wichtig sind, auch wenn sie nicht unter die anderen fünf Oberthemen passen.