… und wir haben ein wenig dazu beigetragen! Wie? Mit dem Planspiel „Rotmilan oder Radiator?“, das Teil der Fortbildung „Frauen in die Kommunalpolitik“ war. Zielgruppe: Na klar, Frauen, und zwar jeder Couleur. Diese nahmen die Rollen von Stadträtinnen und Verwaltungsangestellten an, um zu verhandeln, ob auf der grünen Wiese vor einer fiktiven Stadt ein Elektromarkt gebaut werden soll. In ihren Rollen erlebten sie, wie auf kommunaler Ebene Entscheidungen getroffen werden: Fraktions-, Ausschuss- und Stadtratssitzung. Zwischendurch führten sie immer wieder informelle Beratungen, auch mit den politischen Gegnerinnen. So wurde ausgelotet, was möglich ist, und auch, wie der in seinem Lebensraum durch den Bau bedrohte Rotmilan geschützt werden kann. Am Ende steht fest: Der Elektromarkt kommt, aber nur unter strengen Auflagen.
Für uns war es toll, an diesem Projekt von und für Frauen beteiligt zu sein. Dafür haben wir auch gerne die lange Anreise von Berlin in den Landkreis Aurich auf uns genommen.
Premiere, die Erste: Erstmals verhandelten Master-Studierende der CIFE die Zukunft der EU online. Auf unserer Planspiel-Plattform befassten sie sich drei Wochen lang mit der Reform von EU-Institutionen, Erweiterungsfragen, kurzfristigen Wirtschaftsreformen und der Freizügigkeit innerhalb der EU. Die Entscheidungen zu diesen Themen sollten dann eigentlich im abschließenden Präsenzteil in Brüssel im Mittelpunkt stehen. Eigentlich – doch so wie die Lage Griechenlands derzeit die europäische Realität dominiert, so wurde auch das Spiel von den aktuellen Entwicklungen eingeholt. Und so wurde die Tagesordnung des simulierten Europäischen Rates der Staats- und Regierungschefs kurzfristig angepasst, um der Causa Griechenland Platz zu verschaffen.
Premiere, die Zweite: Die CIFE-Studierenden arbeiteten mit genau jener Liste griechischer Reformvorschlägen, die zeitgleich von den Finanzministern der Eurozone nur wenige Kilometer entfernt bewertet wurde. Internet-Recherchen mit Updates rund um das Treffen trugen jene Spannung ins Spiel, die ganz Europa an diesem sonnigen Juli-Wochenende in Atem hielt. Das Abschluss-Statement der Studierenden war schließlich dann doch um einiges wohlwollender als jenes, auf das sich keine 48 Stunden später die echten Politiker/innen einigten – sicherlich auch ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Anwesenden einen glimpflichen Ausgang der Krise wünschen.
Flüchtlingsarbeit findet vor allem in den Kommunen statt! Also müssen dort die beteiligten Personen qualifiziert und vernetzt werden. Und so führten wir in Torgelow den Praxistag Flucht – Asyl – Migration im Auftrag des Demokratieladens Anklam und der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern durch.
Die rund 120 Teilnehmenden aus Verwaltung und Zivilgesellschaft erhielten zunächst bei einer regen Podiumsdiskussion Einblick in bestehende Maßnahmen und aktuelle Entwicklungen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Anschließend wurden sie in drei Workshops selbst aktiv: Zur Auswahl standen die Auseinandersetzung mit rechtlichen Fragen, mögliche Verbesserungen bestehender Strukturen und interaktive Methoden zur Anwendung in der eigenen Arbeit mit Jugendlichen und interessierten Bürger/innen. Die Resonanz war durchweg positiv und hat uns wieder einmal gezeigt, dass der Wille vorhanden ist, sich auf neue Wege und Methoden einzulassen, um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen freundlicher und vor allem menschenwürdiger zu gestalten.