Wir sind ja schon länger davon überzeugt: Unsere Planspielplattform Senaryon ist ein ausgezeichneter Ort für modernes, interaktives Lernen und richtungsweisend im Bereich der innovativen Arbeit mit Planspielen. Schön, dass die Initiative Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen das auch so sieht. Während nämlich Ende Juni knapp 100 Studierende aus allen Ecken der Welt auf Senaryon in drei Online-Planspielen gerade unterschiedliche Aspekte der Zukunft der EU verhandelten, hatten wir die große Freude, in Berlin als eines der 100 innovativsten Projekte zum Jahresmotto „Offen denken – Damit sich Neues entfalten kann“ geehrt zu werden. Bei der Preisverleihung zeigte sich die vielfältige Innovationskraft Deutschlands – von ehrenamtlichen gesellschaftlichen Initiativen und kleinen Start Ups über mittelständische Unternehmen bis hin zu den Schwergewichten der deutschen Wirtschaft war alles vertreten. Und wir mittendrin!
Mittendrin waren wir dann nur wenige Tage später auch beim Grimme Online Award und auch dort gab es Grund zur Freude. Unser Medienkompetenzspiel JUNAIT erhielt von einer Expertenjury den klicksafe-Anerkennungspreis. Damit wird, so die Jury, das Spiel auf noch höhere Resonanz in Schulen und Bildungseinrichtungen stoßen. Wir sagen: Danke, danke, danke!
Diese Woche voller Auszeichnungen für unsere Software-Entwicklungen ist eine weitere tolle Bestätigung dafür, dass der Sprung ins kalte Wasser vor fast vier Jahren zwar viele Unbekannte mit sich brachte, er unserer kleinen Firma aber auch eine ganz neue Welt eröffnet hat. Big happy smiley!
Nach der erfolgreichen ersten Durchführung von Global Playgrounds im Herbst letzten Jahres steht im Oktober 2017 im türkischen Izmir eine neue Runde dieses grenzüberschreitenden Workshops an. Bei dem einwöchigen Zusammenkommen, initiiert von der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke und finanziert vom Auswärtigen Amt, entwickeln 24 junge Menschen aus Deutschland und der Türkei unter der Anleitung von planpolitik und unseren türkischen Kolleg/innen von MerkeziSağlıkta Genç Yaklaşımlar Derneği (Y-PEER Türkiye) gemeinsam innovative und interaktive Spielideen für die Arbeit mit Geflüchteten. Neben dem Ausprobieren von Spielideen und der Herstellung von Prototypen geht es auch darum, in politisch stürmischen Zeiten den Austausch zwischen den jungen Generationen und generell den Dialog zwischen Deutschland und der Türkei fortzuführen und zu stärken.
Bis Anfang August können sich Interessierte um einen der begehrten Plätze bewerben. Gerne können Sie die Infoin Ihrem Netzwerk verbreiten und so dazu beitragen, dass auch dieses Jahr eine Gruppe von kreativen jungen Menschen sich mit dem beschäftigen kann, was uns selbst sehr viel Vergnügen bereitet – der Entwicklung von kreativen und interaktiven Spielangeboten. Bitte kontaktieren Sie bei Interesse unseren Kollegen Alex Kuschel (kuschel[at]planpolitik.de).
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres haben wir für die Deutsche Gesellschaft e.V. ein Planspiel zu den Themen Netzausbau und Energiewende geschrieben. Beim ersten Mal ging es um Bürgerproteste gegen eine neue Stromtrasse, diesmal um die Umwandlung der Energieinfrastruktur hin zu einem Smart Grid, also einem intelligenten Stromnetz. Damit sind wir thematisch am Puls der Zeit. Die Installation von intelligenten Stromzählern, der sogenannten Smart Meter, hat dieses Jahr bei Großkunden begonnen und soll bald auch auf Privathaushalte ausgedehnt werden. Ziel ist, das Stromnetz so umzubauen, dass die fluktuierenden erneuerbaren Energien besser integriert werden können. Von Kritiker/innen werden allerdings mangelnde Datensicherheit und ausufernde Kosten gegen das Projekt der Bundesregierung vorgebracht. Genug Stoff also für ein spannendes Planspiel.
Unser Anteil an dem Projekt umfasste aber nicht nur das Planspiel, sondern auch die Entwicklung einer begleitenden Website. Unter netzausbaumachtschule.de kann man sich das Resultat ansehen. Dort finden sich neben den Spielmaterialien (Login erforderlich!) auch eine Infothek und ein Quiz zur inhaltlichen Vertiefung sowie alle weiteren Informationen zum Projekt. Das Ganze ist für den Einsatz mit Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse konzipiert, aber darüber hinaus auch für alle interessant, die sich für die Zukunft der Stromversorgung interessieren.
Zahllose Geschichten von gewalttätigen Horror-Clowns, tödlichen AIDS-Bananen oder elitären Weltverschwörungen haben es sich längst auf YouTube und Facebook bequem gemacht und sind aus Newsstream und Trefferliste nicht mehr wegzudenken. Nicht wenige Menschen teilen regelmäßig derartige Artikel und Videos in ihren sozialen Medien, im Glauben an deren Echtheit und als Aufklärung all jener, die weniger gut informiert zu sein scheinen.
Aber wie genau kann ich mit solchen Posts umgehen und Fake News sowie Verschwörungsgeschichten erkennen und entkräften? Das soll spielerisch mit einer Browser-App erlernt werden, die wir derzeit im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung NRW entwickeln. Schon jetzt haben wir viel Spaß daran, eine Geschichte zu ers(p)innen, anhand derer Strategien erprobt werden, den Wahrheitsgehalt einer Nachricht oder Geschichte zu überprüfen und Menschen ggf. davon zu überzeugen, einer Fake News oder Verschwörungstheorie aufgesessen zu sein. Dass dies oft gar nicht so einfach ist, hat u.a. mit unserer menschlichen Neigung zu tun, Dinge einfach zu glauben, die unser Weltbild bestätigen. Und zwar selbst dann, wenn Daten und Fakten diese Dinge zu wiederlegen scheinen. Ziel des Spiels ist daher auch nicht, eine Verschwörung komplett aufzulösen, sondern vielmehr, die virtuellen Freunde im Spiel vom fehlenden Wahrheitsgehalt zu überzeugen.
„Menschen waren, sind und werden immer in Bewegung sein“! Diese einfache und doch wichtige Erkenntnis setzte den Ton für das Projekt „Migration global gerecht gestalten“ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Dort haben sich seit Ende 2016 zahlreiche Expert/innen der Stiftung und anderer Organisationen des Themas jenseits tagesaktueller Ereignisse angenommen und auf der Basis sozialdemokratischer Werte 10 migrationspolitische Botschaften entwickelt. Die gedankliche Grundlage aller Überlegungen bildeten dabei das Recht des Einzelnen auf die Gestaltung des eigenen Lebens und die Pflicht der Weltgemeinschaft, sich diesem drängenden Problem anzunehmen und z.B. die Lebensbedingungen insbesondere im globalen Süden zu verbessern.
Unsere Rolle in dem Projekt war überaus vielfältig: Zum einen moderierten wir die vier Workshops, in denen die Themen gefunden und die Botschaften inhaltlich diskutiert und mit Expert/innen weiterentwickelt wurden. Auch begleiteten wir die Formulierung der Botschaften redaktionell und holten eine Grafik- sowie Filmagentur mit ins Boot. Deren Aufgabe war es, die Botschaften visuell wiederzugeben und eine Broschüre, Postkarten, eine Webpage sowie ein Erklärvideo zu kreieren. Die Ergebnisse sind inhaltlich und visuell aus einem Guss und bieten so auf einfache Art Zugang zum komplexen Thema Migration.
Seit 2013 schon sind wir ein- bis zweimal im Jahr mit einer EU-Fortbildung für thüringische Landesbedienstete im idyllischen Tambach-Dietharz. Dieses Jahr haben wir dort zusätzlich mit zwei neuen Formaten Premiere feiern können: Im April bot das Seminar „Aktuelle Brennpunkte zur europäischen Integration“ eine Bestandsaufnahme der europäischen Problemlagen, eine Analyse der historischen Ursachen und den Blick in mögliche Zukunftsszenarien für Europa. Für die Teilnehmenden war die Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen und Visionen der EU eine willkommene Abwechslung zu Lehrgängen zu EU-Institutionen, Gesetzgebungsverfahren und dem alltäglichen Kleinklein der europäischen Politik. Vielmehr weckte die thematische Vogelperspektive tatsächlich Begeisterung für die europäische Idee und neue Motivation für die tägliche Arbeit.
Die zweite Neuentwicklung war das Training Komplexitätsmanagement als Teil einer Fortbildungsreihe für Führungskräfte. Nicht weniger komplex, als der Titel vermuten ließ, war dann auch das Programm, schließlich berührt das Thema u.a. Fragen des Leaderships, Teambuildings und Krisenmanagements. Natürlich war es uns wichtig, anhand interaktiver Elemente Komplexität erfahrbar zu machen und den Umgang damit zu trainieren: So konnte das zuvor Erlernte in zwei Planspielen zum Wirtschaftskreislauf bzw. zu einer fiktiven Firma in einer schweren Krise direkt angewandt werden. Die Entwicklung von Lösungsstrategien für komplexe Probleme im eigenen Berufsalltag rundete die drei intensiven Seminartage ab.