Mit dem Jahreswechsel mussten wir uns von unserer studentischen Mitarbeiterin Yana Bergmann verabschieden. Nach ihrem Studienabschluss im Fach Jura hat‘s sie in die große weite Welt gezogen und wir wähnen sie derzeit irgendwo in Mittelamerika. Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit und ein einzigartiges Lachen, das noch lange in unserem Büro nachhallen wird. Den Abschied versüßt hat die Tatsache, dass William Dissoubray Anfang Januar zum planpolitik-Team gestoßen ist. Er ist nun für Buchhaltung, Office-Management und die vorbereitende Organisation unserer Veranstaltungen zuständig und hat sich mit seiner Leidenschaft für Zahlen und Strukturen innerhalb kürzester Zeit unentbehrlich gemacht. Herzlich Willkommen im Team!
Und dann gibt es noch etwas, von dem wir Ende der Woche Abschied nehmen werden – allerdings mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht: Aus Annegret Schneider wird Annegret Menden. Herzlichen Glückwunsch und alles erdenklich Gute!
“Wie sieht dein Europa aus?” Anfang Februar widmeten sich mehrere hundert Menschen in Hamburg dieser Frage. Das Programm war äußerst vielfältig und reichte von Theater und Performances bis zu klassischen Podiumsdiskussionen (u. a. mit Cem Özdemir, Ulrike Guérot und Jan Böhmermann). Fünf interaktive planpolitik-Workshops boten den Konferenzteilnehmenden eine Plattform, um abseits prominent besetzter Podien selbst zu diskutieren, Ideen zu spinnen und Visionen zu entwickeln. Wie umgehen mit Populismus, wie europäische Bürgerrechte angesichts von Terrorgefahr bewahren, wie die Schere zwischen armen und reichen EU-Staaten solidarisch überbrücken – das waren nur einige der Kernfragen. Ihnen näherten wir uns an mit kurzen Planspielen, digitalen Umfragen per ConferenceApp, Positionierungsspielen, Ideenlabors und und und. Unser Fazit: Spannende, innovative Konferenz! Wenn wir nicht moderiert hätten, wären wir selbst gern Teilnehmende gewesen…
Vor gut zwei Jahren haben wir im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin den modularen Workshop „Flucht. Asyl. Integration“ für jungen Menschen ab 15 Jahren entwickelt. Es mag nicht überraschen, dass der Workshop sich sowohl bei uns als auch bei der FES schnell zum Dauerbrenner entwickelte und seither unzählige Male durchgeführt wurde. Nun stand die Überarbeitung der Module an mit dem Anspruch, das Thema INTEGRATION größer zu schreiben und aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussionen abzubilden. Herausgekommen sind sechs interaktive Module, die Fluchtursachen und -routen genauso thematisieren wie das Ankommen im Behördendschungel Deutschland. Ein Kurzplanspiel – angesiedelt im schulischen Kontext – geht auf unterschiedliche Vorstellungen von Integration ein und die Frage, wie man auf Augenhöhe miteinander kommunizieren kann. Im Modul „Integration und ich“ sind die Teilnehmenden schließlich aufgefordert, sich selbst zu dem Thema zu positionieren und zu reflektieren, wo es Berührungspunkte gibt. Die modulare Struktur erlaubt es, den Workshop an zeitliche Rahmenbedingungen anzupassen und an 1 bis 2 Tagen durchzuführen. Egal, wie viel Zeit zur Verfügung steht – zahlreiche AHA-Momente werden sich auf jeden Fall ergeben.
Das European Youth Event EYE wird im Juni diesen Jahres zum dritten Mal im Europäischen Parlament in Straßburg über 8.000 junge Menschen aus ganz Europa zusammenbringen. Und wir werden zum dritten Mal mit interaktiven Ideenlaboren dabei sein! Das Format hat sich bei den zwei bisherigen Durchführungen bewährt und jeweils über 1.000 Teilnehmende in regen Austausch gebracht, wodurch zahllose Ideen für ein anderes, besseres Europa entstanden sind. Natürlich werden wir in der Vorbereitung hier und da an ein paar Konzeptstellschrauben drehen und beispielsweise die Online-Vorbereitung straffen – die Zielsetzung bleibt jedoch die gleiche: die Stimmen junger Europäer/innen im Parlament zu Gehör bringen. Denn die besten Ideen, die während des EYE entstehen, werden den Parlamentsabgeordneten gesammelt vorgelegt und im Herbst in Anhörungen diskutiert.
Ende Januar feierte das erste neu entwickelte Planspiel des Jahres 2018 mit großem Erfolg Premiere in der Schweiz. Im Rahmen des ersten Treffens des internationalen ‚Young Policy Network on Migration‘ spielten junge Migrations-Expert/innen aus aller Welt „People on the Move“. Das Spiel bringt verschiedene Phänomene globaler Migrationsbewegungen in einem fiktiven Setting zusammen. Die Entwicklung war keine ganz leichte Aufgabe, da Geflüchtete und andere Migrant/innen, unterschiedliche Einwanderungsregime sowie die Spezifika verschiedener Herkunfts-, Transit- und Zielländer miteinbezogen werden sollten. Herausgekommen ist ein aktionsorientiertes, rundenbasiertes Planspiel. Durch die Rundenstruktur kann verfolgt werden, wie sich die Handlungen und politischen Entscheidungen der beteiligten Regierungen auf den Spielverlauf und die Migrationsbewegungen auswirken. Eine Erkenntnis, die viele Teilnehmende nachdenklich stimmte, war, dass sie in der Rolle von Regierungen Migrant/innen wie eine Ware gegen Handelsvorteile oder sonstige politische Zugeständnisse handelten. Nicht nur in diesem Aspekt war das Spiel erstaunlich nah an den realen Diskussionen um den politischen Umgang mit Migrant/innen weltweit.
Planspiele an Schulen sind unser Tagesgeschäft, aber ein Planspiel für Schüler/innen mit geistiger Behinderung hat bisher noch nie jemand nachgefragt. Und zugegeben, wir waren anfangs skeptisch: Da fehlt uns doch die Erfahrung! Für die Zielgruppe haben wir keine geeigneten Materialien! Dachten wir… In enger Abstimmung mit dem Lehrerteam wagten wir dann das Experiment und gestalteten einen Workshop auf der Grundlage unseres EU-Planspiels für die Grundschule. Das kam bei den 16 Schüler/innen der 9. Klasse super an, bis in die Mittagspause diskutierten sie, ob in der EU Lebensmittel mit der Ampel gekennzeichnet werden sollten oder nicht. Wir haben viel gelernt, hatten großen Spaß und antworten ab sofort bei Anfragen von Förder- und Sonderschulen: Ja, gerne! Danke an das Informationsbüro des Europäischen Parlaments, in dessen achtteiliger Serie das Planspiel stattfand.