Wir stellen ein! Gleich zwei Stellen sind zu besetzen. Wir suchen eine Person für die Organisation unserer Bildungsveranstaltungen, sowie eine Person für das UI/UX-Design für Senaryon, unser Plattform für digitale Planspiele. Die Ausschreibungen findet ihr bei goodjobs unter diesen Links: Organisationstalent https://goodjobs.eu/jobs/mitarbeiterin-veranstaltungsorganisation-planpolitik-gbr und UI/UX-Designer*in Web https://goodjobs.eu/jobs/uiux-designerin-web-planpolitik-gbr
Was evakuiert man schnell viele Menschen aus einer Großstadt? Wie wird die Bevölkerung mit wichtigen Informationen versorgt, wenn der Strom nach einer Cyberattacke ausgefallen ist? Wie begegnet man Desinformationskampagnen und gezielter politischer Destabilisierung? Unter Expert*innen werden solche Fragen schon lange diskutiert, im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der auch hybrid geführt wird, sind sie noch drängender geworden.
Umso spannender war die Aufgabe, für eine Fachkonferenz des Think Tanks Hybrid CoE https://www.hybridcoe.fi/ in Helsinki, Finnland ein speziell angepasstes Setup für Senaryon zu entwickeln. Die Teilnehmenden waren europäische und transatlantische Expert*innen für Resilienz gegen hybride Bedrohungen sowie Vertreter*innen ziviler Organisationen. Alle loggten sich bei Senaryon ein, fanden sich dort mit ihren realen Namen wieder und waren thematischen Gruppen zugeordnet. In diesen Gruppen erarbeiteten sie in mehreren Runden Empfehlungen für den Sicherheitsrat eines fiktiven Landes. Diskutiert wurde vor Ort und face-to-face, die Vorschläge und Empfehlungen wurden in die virtuelle Umgebung von Senaryon eingegeben.
Es gab also ein Szenario mit einer Ausgangslage (ungemütlich) und Rollen, aber die Rollen entsprachen den tatsächlichen beruflichen Hintergründen der Teilnehmenden. Argumentiert wurde mit den eigenen Meinungen, nicht wie bei unseren Planspielen, mit vorgegebenen Positionen. War das nun ein Planspiel oder nicht? Wie dem auch sei –die Diskussionen waren spannend, und Senaryon hat wieder einmal bewiesen, dass es flexibel an alle möglichen Kontexte angepasst werden kann.
Weltweit gibt es in über 120 Ländern sogenannte Pasch-Schulen. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von mehr als 2.000 Schulen, an denen Deutsch unterrichtet wird. Zählt man alle Schüler*innen zusammen, die an Pasch-Schulen lernen, kommt man auf über 600.000, die sich potenziell für interaktive Bildungsangebote begeistern lassen.
Daher hat es uns sehr gefreut, als uns letztes Jahr die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), die im Auftrag des Auswärtigen Amtes zusammen mit drei anderen Organisationen das Pasch-Netzwerk betreut, mit der Entwicklung von zwei Planspielen für das Netzwerk betraut hat. Das Besondere dabei: Die Planspiele werden immer von mindestens zwei Schulen – häufig über Ländergrenzen hinweg – gemeinsam durchgeführt und von den lokalen Lehrkräften selbst angeleitet. Außerdem haben wir alle Materialien in einfacher Sprache entwickelt, so dass Deutsch-Lernende aus aller Welt teilnehmen können (ab Sprachniveau B2).
In der laufenden Pilotphase des Projekts machen Schulen aus 19 Ländern mit: von den USA über zahlreiche europäische Länder bis nach Armenien, Tadschikistan, Vietnam und sogar Australien. Schon die Terminfindung für die Schulungen der Lehrkräfte war aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen kein ganz einfaches Unterfangen.
Die Planspiele selbst – zu den Themen Diskriminierung und Klimapolitik – laufen über unsere Plattform Senaryon, auf der sich die Schüler*innen anmelden und dort gewissermaßen an die Hand genommen werden. Sie bekommen dort nicht nur ihre Rolle und alle notwendigen Informationen, sondern werden durch Aufgaben durchs Spiel geführt und haben alle notwendigen Tools für gemeinsames arbeiten, debattieren und verhandeln beisammen.
Die ersten Planspiele sind mittlerweile erfolgreich durchgeführt worden und wir freuen uns über sehr positives Feedback von Lehrkräften und Schüler*innen und hoffen auf eine Fortsetzung des Projekts im nächsten Schuljahr.
Als treue Leser*innen dieses Newsletters ist Ihnen und Euch bekannt, dass unsere Arbeit insbesondere mit der Methode Planspiel ein sehr breites Spektrum umfasst – von internationalen Konflikten über Europäische Politik bis hin zur Aushandlung von gesellschaftspolitischen Fragen. Dabei haben unsere Planspiele alle einen Aspekt gemein: es geht immer um die Suche und Aushandlung einer Lösung des gegebenen Problems aus diversen Standpunkten und Sichtweisen heraus.
Doch nun wollen wir das Konzept Diversität als allgemeine Praxis auch intern weiterdenken. Denn als Team ist uns bewusst geworden, dass gesellschaftliche Pluralität und diverse Hintergründe in unserem Team nicht ausreichend abgebildet sind. So entstand vor Kurzem die interne Task Force Diversität, die sich Fragen rund um das Thema Vielfalt annimmt: Wie können wir als Team diverser werden? Wie können wir als Personen und als politische Bildner*innen diversitätssensibler agieren und sicherstellen, möglichst sichere Angebote und Räume für unsere unterschiedlichsten Zielgruppen zu gestalten?
In einem ersten Schritt haben wir unser Verständnis von Diversität in unser internes Leitbild integriert, mit dem wir unseren Willen zur selbstkritischen Auseinandersetzung als Organisation festhalten. In einem fortwährenden Prozess wollen wir uns nun weiteren Fragen zu Diversität widmen, uns stetig weiterbilden, unsere Bewerbungsprozesse diversitätsorientierter gestalten, neue vielfaltsorientierte Methoden kennenlernen und einsetzen und und und… Der Wille zur Veränderung und zum Lernen ist da! Fortsetzung folgt!
Im Februar 2021 haben wir an dieser Stelle voller Vorfreude vom Start unseres ersten Adaptions-Projektes mit dem englischen Originaltitel „Skills to Resist Radicalisation“ berichtet. Etwas über ein Jahr später können endlich den offiziellen Launch der adaptierten Materialien verkünden: seit Ende März ist die Website von „Kleine Große Schritte – Umgang mit Ausgrenzung und Extremismus“ unter www.kleine-grosse-schritte.de online und alle Materialien kostenfrei abrufbar!
Neben drei Kurzfilmen sind auf der Website zahlreiche interaktive Übungen, Rollenspiele und Begleitmaterialien zu finden, mithilfe derer Lehrkräfte und Multiplikator*innen eigenständig Workshops zum Umgang mit Ausgrenzung und menschenverachtenden Ideologien durchführen können. Das Besondere dabei: Die crossmedialen Methoden und die außergewöhnlich junge Zielgruppe, für die die Materialien gedacht sind: Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren!
Sehr besonders war für uns aber auch die Erfahrung, Materialien nicht im kreativen Prozess neu zu entwickeln, sondern mit dem bestehenden Material unseres Liverpooler Projektpartners Ariel Trust zu arbeiten. Ein spannender Lernprozess, bei dem wir tief in das Originalmaterial eingetaucht sind, viele spannende Diskussionen geführt haben und dabei von Multiplikator*innen aus dem Respekt Coaches Programm beraten wurden.
Von Beginn an hat uns an dem Material begeistert, dass methodisch alle Zeichen auf Interaktion stehen: In Kleingruppenarbeiten und Rollenspielen reflektieren die Teilnehmenden über die Gefühle und Bedürfnisse der Figuren aus den drei Kurzfilmen und entwickeln deren Geschichten gemeinsam weiter. Dabei lernen sie nicht nur, rechtsextreme oder islamistische Ansprachen zu erkennen, sondern üben auch, wie sie Vertrauenspersonen um Unterstützung bitten können. Interesse geweckt? Dann lohnt sich ein Blick auf www.kleine-grosse-schritte.de!