Nach einer langen und intensiven Planungsphase können wir endlich die Vertragsunterzeichnung eines weiteren Großprojekten feiern – und das natürlich gemeinsam mit der Auftraggeberin der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung! Ziel des Projektes ist es, Multiplikator*innen in Bayern den Zugang zu Online-Planspielen zu ermöglichen. Dabei ist es unser Interesse, die Durchführung des Angebots so einfach zu gestalten, dass die Spiele von z. B. Lehrkräften in ihre Unterrichtsplanung integriert und eigenständig durchgeführt werden können. Das Projekt kann so einen entscheidenden Beitrag leisten, dass (digitale) Planspiele zu einem festen Bestandteil im Unterricht an bayerischen Schulen werden.
Bis zum offiziellen Start des Angebots im Spätherbst 2021 ist noch einiges zu tun: Wir entwickeln vier Planspiele, die unterschiedliche Themen und Schwierigkeitsgrade abdecken. Die genauen Inhalte der Spiele werden noch nicht verraten, aber schon einmal so viel: Es geht um Digitalisierung, um die Folgen der Coronapandemie und um die Umwelt … auf der europäischen, nationalen und regionalen Ebene von Politik.
Im Anschluss werden die Inhalte ins CMS unserer Planspielplattform Senaryon eingepflegt und notwendige technischen Anpassungen umgesetzt. Die fertigen Spiele können dann entweder komplett online z. B. am PC in Verbindung mit einer Videokonferenz oder in Präsenz (z. B. im Verein oder in der Schule) an Tablets oder Smartphones gespielt werden. Parallel entsteht ein umfangreiches Paket an Begleitmaterial und Hilfestellungen für Lehrkräfte und Multiplikator*innen sowie eine projektbegleitende Website.
Planspiele à la carte
Zu unserem Brot-und-Butter-Geschäft gehört das Entwickeln neuer Planspiele zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen. In den letzten Monaten konnten wir einige Neuerscheinungen in verzeichnen: So entstand im Auftrag der Deutsche Fundraising Company für die Aktion Deutschland Hilft das Planspiel „Die Gemeinschaft entscheidet“. Es richtet sich an Schüler*innen ab der 9. Klasse und hat eine Dauer von 90 Minuten inkl. Einführung und Auswertung. In Rollen als z.B. Einheimische oder Mitarbeitende internationaler Organisationen müssen die Teilnehmenden nach einem fiktiven Katastrophenfall gemeinsam entscheiden, wie die betroffene Region langfristig besser gegen Katastrophen geschützt und die Ernährungssicherheit verbessert werden kann. Zusammen mit einem Lernkoffer und einem 15-seitigen Arbeitsheft ist das Planspiel Teil des Unterrichtsmaterials “Katastrophenvorsorge verstehen”, das bei der Aktion Deutschland Hilft kostenfrei bestellt werden kann.
Für NIF Deutschland entstand zur gleichen Zeit das Planspiel „Erkennst du dich wieder? Ein Theaterstück in Deutschland“ für junge Menschen ab 16 Jahren. An einer fiktiven Schule führt ein Casting-Aufruf für das Theaterstück Romeo und Julia zum Eklat, weil dieser von unterschiedlichen Seiten als diskriminierend wahrgenommen wird. Ausgehend davon diskutieren die Teilnehmenden mögliche Formen von Diskriminierung und die Frage, wie Betroffene besser zu schützen sind und Vielfalt in Deutschland sichtbar gemacht werden kann. Schlussendlich sollen die Jugendlichen bestärkt werden, sich gemeinsam für ein respektvolles Miteinander in ihren verschiedenen Sozialräumen einzusetzen. Das Planspiel dauert ca. 120 Minuten und ist sowohl für eine Präsenz- als auch Online-Durchführung konzipiert.
Unsere Planspielplattform Senaryon wächst und wächst, denn es entstehen immer mehr Spieltypen und Spielvorlagen. Das freut uns sehr! Um jedoch nicht nur die bloße Anzahl der Spiele zu vergrößern, sondern auch die Einsatzmöglichkeiten der Plattform zu erweitern, haben wir den letzten Wochen und Monaten viel Zeit und Herzblut in die Verbesserung der sog. Responsivität gesteckt. Dabei war schon vor der Pandemie die Integration digitaler Elemente in unsere Vor-Ort-Veranstaltungen ein großes Thema bei uns. In den letzten 18 Monaten ist das aus bekannten Gründen noch etwas zentraler geworden. Nun schauen wir wieder mutig nach vorne, knüpfen an unsere alten Überlegungen an und bringen die vielen Erfahrungen mit Online-Veranstaltungen der letzten Zeit ein.
Während im Fernunterricht die meisten der Teilnehmenden an einem PC bei unseren Angeboten mitgemacht haben, wollen wir Senaryon in Zukunft vermehrt an Tablets und Smartphones in die Schulen und Universitäten bringen. Das bringt Vorteile für die Teilnehmenden, da sie live verhandeln und dennoch die Features von Online-Spielen wie geheime Chats oder digitale Abstimmungen nutzen können, die Spielleitungen, da die Software durch die Veranstaltung führt und die Moderation unterstützt, die Auftraggeber*innen, da sie ein innovatives und zeitgemäßes Angebot zur Verfügung stellen können, ohne dass dabei hohe Mehrkosten entstehen und nicht zuletzt für die Umwelt, da wir so gut wie keine Materialien ausdrucken müssen.
Wir können dabei Spielvorlagen so programmieren, dass sie sowohl in einer rein digitalen Onlineversion als auch vor Ort Version funktionieren. Alternativ entwickeln wir Formate, die ausschließlich für die Durchführung mit mobilen Endgeräten optimiert sind, wie z. B. demnächst im Einsatz vor Ort in Schulen in Sachsen-Anhalt.
ENDLICH! Nach sehr langer Zeit stand Ende August mal wieder eine Präsenzveranstaltung im Ausland an. Das Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung in Beirut hatte uns schon im Frühling 2021 für ein Planspiel zum Thema Korruption angefragt, das wir bei der Citzienship Summer School der Stiftung mit Studierenden mehrerer libanesischer Universitäten hätten durchführen sollen. Ob es mit dem Trip und der Veranstaltung jetzt klappen würde, stand allerdings auch bis zuletzt in den Sternen, befindet sich der Libanon derzeit doch in einer schweren Wirtschaftskrise: Devisen sind knapp, Stromausfälle an der Tagesordnung und vor den Tankstellen gibt es lange Auto-Schlangen, da Benzin zum knappen Gut geworden ist. Nicht die besten Bedingungen, um Studierende aus dem ganzen Land zusammenzubringen.
Glücklicherweise konnte die Summer School schlussendlich stattfinden. Auch wenn nicht alle angemeldeten Teilnehmenden kommen konnten, war die Veranstaltung mit fast 50 Teilnehmenden sehr gut besucht – und das Planspiel gut ausgelastet. Man hatte das Gefühl, dass nach den vielen Online-Monaten alle nach Präsenz-Veranstaltungen und „analogen“ Kontakt zu anderen Menschen dürsteten.
Auch wenn das Planspiel etwas anders (und chaotischer) ablief als wir erwartet hatten, war die Veranstaltung ein voller Erfolg und das Feedback der Teilnehmenden und Organisator*innen sehr positiv. Die Summer School setzte sich im Anschluss an das Planspiel noch mehrere Tage fort mit Workshops und Input rund um die Themen Korruption, Transparenz und Good Governance. Auch uns wird Beirut trotz der etwas widrigen Bedingungen in guter Erinnerung bleiben. Wir kommen gerne wieder!
In dem letzten Jahr haben wir nicht nur Planspiele und Moderationen, sondern auch interaktive Austauschformate ins Digitale gebracht. Ein Resultat: das Projekt „Europa Café: Mitreden! Es ist dein Europa!“. In den kommenden Monaten hosten wir diese Diskussionsrunde gemeinsam mit dem Europe Direct Lüneburg an unterschiedlichen Schulen in Niedersachsen.
Das Schülerforum will in hybrider und digitaler Variante jugendliche Teilnehmende zum Diskutieren animieren und einen lebhaften Austausch über Videokonferenz und digitalem Whiteboard und virtueller Pinnwand ermöglichen. Beim Gespräch an Thementischen – ob digital oder aus Holz – werden die Perspektiven und Meinungen der Schüler*innen zu unterschiedliche Herausforderungen der EU in den Fokus gerückt. Ob Europäische Integration, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Herausforderungen wie die Klimakrise oder der Umgang mit Sozialen Medien – gemeinsam werden mögliche Lösungen und Vorschläge zur Zukunft der EU verhandelt.
Highlight dabei ist, dass die Ergebnisse der Kleingruppen direkt im Anschluss an die Veranstaltung an Abgeordnete des Europäischen Parlaments weitergereicht werden. So wird sichergestellt, dass die Jugendlichen mit ihren Forderungen und Ideen direkten Zugang zu Akteuren der politischen Willensbildung in der EU haben.
Für planpolitik gab die Projektkonzeption Anlass, den Einsatz verschiedener digitaler Tools weiterzudenken, um diese auch in einer hybriden Zukunft in unterschiedlichen Formaten angemessen nutzen zu können. Jetzt freuen wir uns auf den Auftakt des Projekts und sind gespannt zu sehen, wie das Format kreative und interaktive Auseinandersetzung ermöglichen wird!
Pandemiezeit ist Spielezeit. Und da wir nicht nur von Berufs wegen gerne spielen, sind wir für ein Projekt mit dem Museum für Islamische Kunst in Berlin mal wieder auf Entdeckungsreise durch die Methodenwelt gegangen. Nach einigen intensiven Monaten Recherche und Bastelei ist ein Spiel der besonderen Art heraus gekommen, das letzte Woche in eine spannende Testphase ging: Ein kooperatives Brett- und Kartenspiel, bei dem die Spieler*innen in eine Abenteuergeschichte hinein gezogen werden. Ihre Aufgabe ist es, durch die islamische Welt des 14. Jahrhunderts (n. Chr.) bzw. des 8. Jahrhunderts islamischer Zeitrechnung zu reisen und ein Heilmittel für den schwerkranken Emir Yusuf I. von Granada zu finden. Auf ihrem Weg begegnen Sie historischen Persönlichkeiten und müssen gemeinsam Rätsel lösen, um das Spiel zu gewinnen und Yusuf zu heilen.
Als Bildungsangebot im BKM-geförderten Projekt „Gemeinsame Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft“ des Museums für Islamische Kunst beleuchtet das Spiel den komplexen historischen Kontext von Migration und die Verwebungen von Kulturen und Wissensräumen. So soll zum Beispiel vermittelt werden, wie wichtig der Austausch wertvollen Wissens über politische, geographische und kulturelle Grenzen hinweg durch Reisende, Flüchtende und Migrierende war – auch und besonders im Zeitalter lange vor Wikipedia. Durch den Austausch in der Philosophie entwickelten sich Gesellschaftstheorien, durch geteilte Erkenntnisse der Astronomie wurde die Navigation verfeinert, und die Weitergabe von medizinischem Wissen rettete Leben.
Nach den ersten Tests mit handgefertigtem Spielmaterial gehen wir nun in die nächste Überarbeitungsrunde, Sobald das Spiel fertig entwickelt und produziert ist, wird es als Bildungsangebot des Museums verfügbar sein zum Einsatz mit rätsel- und abenteuerlustigen Jugendlichen ab ca. 14 Jahren. Die erste kleinere Auflage wird voraussichtlich im August für eine zweite Testrunde an ausgewählte Partner-Einrichtungen des Museums herausgegeben. Ab Frühjahr 2022 wird das Spiel dann im größeren Rahmen produziert und beim Museum auf Anfrage erhältlich sein. Stay tuned!
„Orts- und zeitunabhängige Simulation politischer Verhandlung“: Das ist, was unsere Planspielplattform Senaryon besonders gut kann. Schließlich lässt sich darüber auch asynchron, also zeitversetzt kommunizieren, verhandeln und an Texten arbeiten. Und auch wenn wir schon Projekte mit Teilnehmenden aus verschiedenen Zeitzonen hatten, war dieses Planspiel doch ein Rekord: Wenn sich die Teilnehmenden in Honduras mit ihrem Morgenkaffee in der Hand einloggten, waren in Fidschi die Laptops schon lange zugeklappt und unsere Teilnehmenden dort ins Bett gegangen. Kein Wunder, bei einem Zeitunterschied von 18 Stunden!
Doch worum ging’s? Die 30 Teilnehmenden der Global Employers Young Professionals’ Academy wurden im Planspiel zu Regierungs- und Interessenvertreter*innen im schönen Dreamland. Die Regierung des Landes will einen Gesetzentwurf zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von PKW erarbeiten und holt vorher die Expertise verschiedener Interessengruppen ein. So lernen die Teilnehmenden, wie politische Prozesse funktionieren und worauf es bei guter Interessenvertretung ankommt: Fakten präsentieren, Bündnisse schließen, gut und proaktiv kommunizieren.
Die asynchronen Verhandlungen auf Senaryon wurden ergänzt durch sog. „Live Moments“, in denen sich ein Teil der Gruppe auf Zoom und Senaryon traf. Morgens (unserer Zeit) trafen sich die Teilnehmenden aus Asien und den Pazifikstaaten, abends dann die aus den Amerikas. Die Teilnehmenden aus Europa, den arabischen Staaten und Afrika waren mal bei dem einen und mal bei dem anderen Treffen dabei. Der krönende Abschluss war dann ein (kurzes) Treffen mit der kompletten Gruppe – um 14 Uhr unserer Zeit. Sechs Uhr morgens in Honduras, Mitternacht in Fidschi. Und da hieß es dann: „Guten Morgen und gute Nacht!“
Von Tarifverhandlungen wird in den Medien häufig nur im Falle großer Streiks oder Tarifabschlüsse berichtet. Doch diese Verhandlungen können auch leise vonstattengehen, ohne dass gleich ein Streik die Öffentlichkeit wachrüttelt. Diese Arbeitskämpfe, die in sehr vielen beruflichen Sparten stattfinden, sind nicht weniger wichtig, und auch in kleineren Unternehmen leisten Gewerkschaften eine wichtige Arbeit in der Organisation von Arbeitnehmer*innen.
Schon Mitte letzten Jahres hatten wir daher für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein Planspiel für die tarifpolitische Grundlagenschulung für ehrenamtliche Mitglieder von Tarifkommissionen entwickelt. Die Pandemie machte uns dann mehrfach einen Strich durch die Rechnung, das Spiel auf einer Schulung testen zu können. Umso vorfreudiger sind wir letztes Wochenende dann nach Steinbach bei Frankfurt am Main gefahren, um die Schulung in Präsenz zu begleiten. Das gute Wetter hatten wir schon früh gebucht und konnten daher auch im Freien und ohne Masken Entgelttabellen wälzen, Verhandlungsstrategien ausarbeiten und die vielfältigen Anliegen des Personals der fiktiven Ficht-Akademie debattieren. Am Ende kamen die Teilnehmenden – mit viel gutem Willen der Geschäftsführung der ausgedachten Sprachschule –zu einem für alle befriedigenden Tarifabschluss.
Auch wir waren zufrieden. Die Dynamiken von echten Tarifverhandlungen hatten wir trotz der Kürze der Zeit ganz gut eingefangen, meldeten uns auch die hauptamtlichen Verhandlerinnen der GEW zurück, die das Planspiel in Zukunft selbst in Schulungen der Gewerkschaft nutzen werden. Ein bisschen Feinschliff steht in den nächsten Wochen noch an, bevor wir das Spiel mit einem weinenden Auge in die Freiheit entlassen: So spannende und (fast) waschechte Tarifverhandlungen durften wir bislang selten miterleben.
Wann immer eine Planspiel-Fortbildung angefragt wird, freuen wir uns besonders. Schließlich ist planpolitik einst aus Begeisterung für diese Methode entstanden und so teilen wir unser Wissen über das Format sehr gerne. In den letzten Monaten haben wir so unterschiedlichen Gruppen wie Studierenden und Dozierenden der TH Köln, einer kroatischen Naturschutz-NGO, Lehramts-Referendar*innen aus NRW, Stipendiat*innen der Konrad-Adenauer-Stiftung und Referent*innen des Jugendrotkreuz das Planspiel-1×1 nähergebracht.
Natürlich legen wir in unseren Fortbildungen wie bei allen Veranstaltungen Wert auf Interaktivität. So steigen wir in eine Fortbildung stets mit einem Planspiel ein. Schließlich ist das eigene Erleben der beste Weg, Strukturen und Methoden zu durchdringen. Nach einer kurzen Input-Phase zu wichtigen methodischen und spieldynamischen Aspekten gehen die Teilnehmenden schnell in den Austausch über mögliche eigene Szenarien. Je nach Bedarf kann eine Fortbildung in drei Stunden einen generellen Eindruck der Methode vermitteln oder in zwei Tagen erste Planspielskizzen samt Rollenmatrix entstehen lassen.
Als große Schwester einer Planspiel-Fortbildung kann unser Beratungsprozess gesehen werden. Dabei begleiten wir Autor*innen-Teams in der selbständigen Konzeption und Ausarbeitung eines Planspiels. Im kontinuierlichen Austausch wird der Entwicklungsprozess individuell abgestimmt, so dass am Ende ein überzeugendes Planspiel-Ereignis steht. Seit Anfang des Jahres arbeiten wir beispielsweise mit Referent*innen der der Initiative Kommune 360°. Dabei entsteht ein Planspiel zum Thema Jugendhilfeausschuss, das Vertreter*innen von Verwaltung, Politik und freien Trägern in den Austausch über integrierte Planungs- und Koordinationsprozesse bringen soll. Beim Deutschen Jugendhilfetag Mitte Mai konnte eine erste Version des Planspiels mit knapp 70 Personen in 5 Arbeitsgruppen getestet werden. Neben konstruktiven Anmerkungen zur weiteren Ausarbeitung von Szenario und Rollenprofilen enthielt das Feedback am Ende des Workshops vor allem eins: die Begeisterung für die Methode Planspiel.
Ob Corona-Pandemie oder Bundestagswahl: Wer sich in sozialen Netzwerken bewegt, ist schnell mit Desinformationen und Hassrede konfrontiert. Umfragen zeigen, dass EU-Bürger*innen im Schnitt einmal pro Woche auf Fake News im Internet stoßen. Jugendliche sind besonders betroffen, da 90 Prozent von ihnen soziale Netzwerke beinahe täglich nutzen.
Um dieser Problematik zu begegnen, haben wir im Auftrag der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin eine neue Planspielreihe entwickelt. Deutschlandweit werden wir in den kommenden Monaten 54 Veranstaltungen unter dem Titel „Fakt oder Fake? Bekämpfung von Hassrede und Desinformation in sozialen Online-Plattformen in der EU“ an Bildungseinrichtungen durchführen. Dabei verhandeln die Teilnehmenden, was die EU gesetzlich gegen die Verbreitung von Fake News und Hate Speech unternehmen kann, und stärken zeitgleich ihre Medienkompetenz.
Den Auftakt machte eine Veranstaltung mit 100 Schüler*innen in Laatzen. Über einen Zeitraum von fünf Stunden debattierten die Teilnehmenden Corona-konform in kleineren Gruppen über konkrete regulatorische Vorschläge und persönliche Möglichkeiten, Hassrede und Desinformation zu begegnen. Hitzige Debatten, etwa zum Spannungsfeld von Meinungsfreiheit und Unversehrtheit der Person, aber auch zur Verantwortung von Plattformbetreibenden wurden von den Schüler*innen erörtert und schließlich in passende Gesetzesvorschläge gegossen.
Nicht nur für die Teilnehmenden war das Planspiel dabei etwas Besonderes, auch wir haben es genossen, nach einem langen Coronawinter endlich wieder Planspiele in Präsenz durchführen zu können.