Ein Wochenende, mehrere Hundert Besucher*innen, alles im Zeichen Europas und der Demokratie – Das sind die Eckpunkte der EuropaCamps der Zeit-Stiftung, bei dem wir seit einigen Jahren die spannende Aufgabe haben, das Programm mit interaktiven Workshops zu bereichern. Beim EuropaCamp kommen Menschen unterschiedlichster Hintergründe und Altersklassen zusammen – von der emeritierten Botschafterin über den Fachexperten für EU-Politik bis zur Siebtklässlerin, die mehr über die EU erfahren will – Die Mischung ist bunt, so wie unsere Gesellschaft. Genau darin liegt auch die Herausforderung: Wie bekommt man so unterschiedliche Menschen dazu, zusammen und auf Augenhöhe miteinander zu diskutieren? Und wie sorgt man dafür, dass alle Spaß daran haben und weder über- noch unterfordert sind?

Das scheint uns ganz gut zu gelingen – zumindest sind die Workshops beliebt und die Diskussionen sehr lebendig. Ein zentraler Aspekt unseres Erfolgsrezepts ist unsere Lieblingsdisziplin: das politische Planspiel. Mit präzisen Rollenmaterialien bringen wir alle Teilnehmenden auf den Wissensstand, den sie für das Planspiel brauchen und lassen sie dann selbst Entscheidungen treffen. Das macht nicht nur Spaß, sondern gibt unseren Teilnehmenden die Chance, ganz unterschiedliche Interessen zu vertreten und tiefer in den politischen Diskurs einzutauchen. Aber auch andere Formate kommen zum Einsatz: Vom Pub Quiz über Situation Rooms bis zur neuen "Rote Pfäden-Methode" zur gemeinsamen und parallelen Geschichte der EU und der Ukraine.

Der zweite Teil unseres Konzepts lautet Beteiligung. Jeder Mensch hat eine Meinung, auch wenn sie vielleicht noch entdeckt, kennengelernt oder gepflegt werden muss. Das geht am besten, wenn man sich ein paar spielerisch vermittelte Wissenshäppchen als Basis einverleibt und dann mit anderen Menschen ins Gespräch darüber kommt, was sich ändern sollte. Damit ist auch schon das Grundrezept unserer Beteiligungsformate erklärt, bei dem unterschiedlichste Menschen zusammen Forderungen, Ideen und kontroverse Thesen zu einem vorher definierten Thema entwickeln. Und ob es dabei um Europas Rolle in der Welt oder um die Klimapolitik geht – jede und jeder kann Wertvolles zur Diskussion beitragen.

2023 waren wir auch wieder dabei. Neuerung und Premiere diesmal: Ein von uns konzipiertes interaktives Panel, bei dem wir Teilnehmende und Podiums-Gäste auf Augenhöhe und miteinander ins Gespräch gebracht haben. Thema: Klimaneutral bis 2050 – können wir das schaffen? Dazu haben wir die Besucher*innen in kleinen Stuhlkreisen mit auf der Bühne platziert und zunächst untereinander ins Gespräch gebracht. Nach einer kurzen Vorstellung der Podiums-Gäste hatten die Teilnehmenden in den Stuhlkreisen ausreichend Zeit, sich untereinander über das gerade gehörte zu unterhalten und sich Fragen und Kommentare zu überlegen. Das beste: Die Referent*innen gingen in dieser Phase von Runde zu Runde und sprachen direkt mit den Besucher*innen. Das Feedback: großartig. Die Wiederholung: Hoffentlich nächstes Jahr wieder auf Kampnagel!

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