Wie geht gerechte Klimapolitik? Und was hat das mit mir zu tun? Um diese Fragen dreht sich das neue modulare Workshop-Konzept „Mission possible“, das wir für die Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelt haben. Die Forderung nach mehr „Climate Justice“ – Klimagerechtigkeit - ist auf vielen Klimaprotesten zu hören: der globale Norden sollte nicht mehr auf Kosten des Südens leben, Klimaschutz und Soziales müssen zusammen gedacht werden. Doch was bedeutet das eigentlich? Darüber machen sich junge Menschen in den neun Modulen des Workshops Gedanken. Für uns eher untypisch ist, dass kein zentrales Planspiel dabei ist. Doch natürlich sind alle Methoden so interaktiv wie immer.

Dazu haben wir einige Klassiker, wie Bingo, Schritt-nach-vorn, Pubquiz, oder Zeitstrahl speziell auf das Thema angepasst, andere Methoden aber auch komplett neu entwickelt. In einem Quartett-Spiel vergleichen die Teilnehmenden 32 Klimaschutzmaßnahmen, die entweder schon in Umsetzung sind, im Gespräch oder noch reine Fiktion. Wieviel CO2-Einsparung bringt es, jedes Dach mit Solarzellen zu belegen oder wenn sofort alle Kohle im Boden bleibt? Was ist leichter umzusetzen: die Innenraumtemperaturen standardmäßig abzusenken oder alle klimaschädlichen Subventionen abzuschaffen? Kostet es mehr, Carsharing auszubauen oder Elektroautos staatlich zu fördern? Besonders dabei ist der Klimagerechtigkeits-Index, der alle Maßnahmen auf ihre sozialen beziehungsweise gesellschaftlichen Effekte hin abklopft und zur Diskussion und Reflektion über zentrale Gerechtigkeitsdimensionen anregen soll: Verteilung, Gender/Geschlecht, Stadt/Land, Generationen, Global.

Geht es beim Quartett um die nationale Ebene, schaut das Modul „Klima-Scouts“ auf die individuelle und lokale. In einer Art Rallye durch das Schulgebäude oder Jugendzentrum lösen die Jugendlichen Aufgaben, mit denen sie die Nachhaltigkeit ihres Lebensstils sowie ihrer direkten Umgebung unter die Lupe nehmen: Wie hoch ist der Fleischanteil bei der Schulverköstigung? Gibt es mehr Autoparkplätze als Fahrradständer? Hat die Schule eine Solaranlage? Wo wird im Gebäude Energie verschwendet? Was sind Möglichkeiten für klimafreundliche Klassenfahrten? Wie lange halten Smartphones? 

So lernen die Teilnehmenden eigene Handlungsmöglichkeiten in den wichtigsten Feldern des Klimaschutzes kennen: Energie, Mobilität, Ernährung, Konsum. Und auch bei diesem Modul steht am Ende wieder die Frage, was gerecht ist. Denn die Möglichkeiten sind gesellschaftlich verschieden verteilt. Das längste Modul, die Zukunftswerkstatt, hat einen ähnlichen Ansatz, aber auf der nächsthöheren Ebene: Die Teilnehmenden erarbeiten in drei Phasen kreativ einen Aktionsplan für lokale Klimaprojekte.

Die Module bauen aufeinander auf, sind aber auch relativ eigenständig und können unterschiedlich kombiniert und als Vormittag, ganzer Tag oder auch als zweitägiges Programm durchgeführt werden. 

Bei Interesse an Durchführungen wenden Sie sich gerne an uns über anfragen@planpolitik.de oder das Projektteam der Friedrich-Ebert-Stiftung

Übrigens: Wir entwickeln auch gerne für Ihr Thema ein modulares Workshop-Angebot!

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